Menschen mit einer Allergie gegen Hunde
Patienten mit offenen Wunden
Patienten, die an einer Infektion mit multiresistenten Keimen leiden
Für die ergotherapeutische Behandlung benötigen sie eine Verordnung vom Arzt. Der Hund ist
allerdings bei der Krankenkasse als eines der vielen ergotherapeutischen Mittel eingeordnet. Wir als
Therapeuten entscheiden zusammen mit ihnen welche Mittel zur Therapie sinnvoll eingesetzt
werden können. Ihre Verordnung benötigt somit keinen Zusatz für tiergestützte Therapie.
Wir als Mensch-Therapiebegleithundeteam können sowohl in unserer Praxis, während eines
Hausbesuchs oder in einer sozialen Einrichtung mit ihnen arbeiten. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit
uns als Besuchsteam zu buchen und uns in ihrer sozialen Einrichtung, zum Beispiel Seniorenheim,
betreutes Wohnen, Werkstatt für behinderte Menschen o.ä., zu begrüßen. Dies können wir als
Privatleistung abrechnen.
Geriatrie
In der Ergotherapie besucht uns seit Jahren ein älterer Patient, welcher nach einem
Schlaganfall unter Depressionen und Antriebsminderung leidet. Die Therapie wurde
zunehmend etwas eintönig für ihn, vor kurzem konnten wir zum ersten Mal unseren Hund
mitnehmen. Der Herr konnte weder seine Schienbeine noch seine Füße berühren. Durch den
Einsatz des Hundes, wurde er sehr emotional, ihm kamen Freudentränen, da er sich an seine
Hunde von früher erinnerte. Er öffnete sich vermehrt im Gespräch. Zu den
Gymnastikübungen gehört eine Übung bei der er die Arme in die Luft und dann zu den
Füßen führen soll, dies gelang ihm ohne Hund nur bis kurz oberhalb der Knie. Als der Hund
sich zwischen seinen Füßen platzierte kam er sogar bis zu den Füßen und streichelte jeweils
kurzzeitig den Hund sobald er unten ankam. Dies bereitete ihm sehr große Freude. Auch die
Wiederholungen steigerten sich deutlich. Am Ende der Therapie fragte er, ob der Hund in
der nächsten Einheit wieder dabei sein könnte.
Pädiatrie
Kind (5Jahre) kommt schon seit etwa einem Jahr zur Ergotherapie. Es ist verhaltensauffällig
und spricht auch nur sehr wenig und dann meist in seiner Muttersprache. Regeln konnte es
bisher nur sehr schwer einhalten und war häufig schlecht zu motivieren. Zusätzlich hat es
starke Konzentrationsprobleme und ist dadurch sehr unruhig. Vor kurzem konnte ihm zum
ersten Mal unser Hund vorgestellt werden. Zunächst war es sehr schüchtern und wusste
nicht recht, wie es sich verhalten soll. Einerseits hatte das Kind etwas Angst, aber
andererseits wollte es ihn auch sehr gern streicheln. Zunächst haben wir also zusammen die
Regeln im Umgang mit dem Hund erarbeitet, währenddessen lag unser Hund nur auf seiner
Decke und hat uns zugeschaut. Alleine dabei wurde es zusehends ruhiger, nachdem wir ihm
erklärt hatten, dass Hunde keine lauten Geräusche und auch keine hektischen Bewegungen
mögen. Zum Abschluss der Einheit war es so ruhig, dass es ihm sogar gelang nah an den
Hund heran zu gehen, ohne dass dieser unruhig wurde. Das Kind freute sich sehr darüber
und nahm sich vor in der nächsten Einheit so ruhig zu sein, dass es den Hund streicheln
könnte. In der nächsten Einheit haben wir zunächst einige Aufgaben, wie einen kleinen
Parcours und einige Aufgaben zum Thema Konzentration, bearbeitet. Dabei sollte es ohne
Hektik und laute Geräusche arbeiten. Dies hatte es sehr gut gemeistert und nur wenige
kleine Ausrutscher, in denen es sich laut gefreut hatte. Das Kind hatte sich dann sogar so gut
im Griff, dass es unseren Hund ganz vorsichtig streicheln konnte.